Die Freie Demokratische Partei im Landkreis Gifhorn
1945/46 bis 2002

 von
Werner Grusdt

2.0 Anfänge nach 1945
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Nach dem verheerenden Krieg und dem diktatorischen System der vorherigen 12 Jahre wurde in Westdeutschland mit dem Aufbau einer demokratischen Ordnung begonnen. Dabei handelte es sich für die großen Volksparteien SPD und CDU weitgehend um Reorganisationen der Parteistrukturen vor 1933 [3]. Die FDP musste neu gebildet werden, konnte sich aber an die Traditionen des Liberalismus der früheren Deutschen Demokratischen Partei ( DDP ) und der Deutschen Volkspartei ( DVP ) halten und an ihnen orientieren. In dem Band " FDP in Niedersachsen " wird auf Seite 9 gesagt, dass man wirtschaftspolitisch bei den Liberalen nicht mit den sozialistischen Ideen der SPD überein kam, kulturpolitisch nicht mit denen der CDU/CSU. Und staatspolitisch war man noch anders als beide. Man will gelöst sein vom Autoritären, so steht es dort, gelöst auch vom Klerikalen, allemal auch gelöst vom Marxistischen. Man dachte und handelte selbständig – wer konnte sich das zu dieser Zeit herausnehmen?

Es waren in Hannover und Oldenburg eher Altliberale und Menschen, die im wirtschaftlichen Bereich noch immer oder wieder Einfluss hatten. So wurde in  Oldenburg, damals noch selbständiges Land, der Altliberale Theodor  Tantzen-Heering zunächst zum Ministerpräsidenten ernannt ( 17.05.1945 ). Ab 15.09.1945 wurde die Konstituierung politischer Parteien erlaubt, jedoch erst nur als Kreisverbände.

Andere größere Ordnungsfragen waren neben den Wohnungs- und Versorgungsproblemen dringender: Es gab zwar nun die Länder und Landtage Hannover, Braunschweig und Oldenburg. Aber die Abgeordneten, unter ihnen in Hannover sieben und in Oldenburg 15 der FDP, sahen die Notwendigkeit der Konzentration. Dass die Verhandlungen dazu sehr schwierig waren, wird jeder verstehen, aber es gab einen Erfolg. Am 23.10.1946 beschlossen die Landtage, ein gemeinsames Land Niedersachsen zu bilden. Es bestand ab 01.11.11946 de jure, de facto seit dem 23.11.1946, als Hinrich-Wilhelm Kopf, SPD, zum ersten Ministerpräsidenten ernannt wurde.

Die Abgeordneten der FDP waren nicht auf ein Dogma eingeschworen wie die der großen Parteien, sie waren davon frei, aber eben auch nicht immer unter sich einer Meinung. Das verhinderte zunächst starke Gruppierungen.

Der Bundesverband der FDP-Landesgruppen wurde im Dezember 1946 in Heppenheim gegründet, erst am 28.05.1947 beschloss der Landesparteitag die Bildung eines Landesverbandes in Niedersachsen. Seit März 1946 gab es bereits einen FDP-Landesvorstand. 4322 Mitglieder waren 1947 in Niedersachsen registriert.



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